„Start spreading the news
I am leaving today
I want to be a part of it
New York, New YorkI want to wake up in that city
That doesn’t sleep
And find I’m king of the hill
Top of the heap“– Frank Sinatra
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr seit Ewigkeiten auf eine Reise wartet, der Zeitpunkt endlich gekommen ist und dann plötzlich alles so unwirklich erscheint? Genau so war es mit meinem Trip nach New York. Letztes Jahr an Silvester hab ich den Entschluss gefasst, dass ich nicht länger darauf warten möchte und einige Tage später war der Flug dann gebucht. Mitte Mai sollte es also für eine Woche zum Big Apple gehen! Allerdings ist eine Woche für meinen Geschmack schon recht kurz… in der 8 Mio. Metropole kann man schließlich sooo viel entdecken, ausprobieren und anschauen.
Aber fangen wir von vorne an….
Wir haben einige Wochen vor unserem Trip ein kleines Apartment gebucht, welches wir uns mit maximal vier anderen Reisenden teilen würden. Da es ein „privater“ Anbieter war und es keine Rezeption o.ä. gab, vereinbarten wir einen Termin zur Schlüsselübergabe. Ich war letztendlich schon früher da als gedacht, aber die Terminvereinbarung hat reibungslos geklappt. Und dann stand ich im Apartment. Schätzungsweise 15m² groß. Kein Fenster. Gefühlt 38°C in der Bude. Und… nicht unbedingt sauber, um es mal nett auszudrücken. Egal, dafür war’s günstig und von der Lage her super. Wir haben auf der 9th Ave in Manhattan gelebt – im Stadtteil mit dem hübschen Namen HELL’S KITCHEN! Passend irgendwie 😉
Also, schnell den Koffer abgestellt und direkt mal geschaut, was die unmittelbare Nachbarschaft so hergibt. Nebenan eine gemütliche kleine Bar mit Cocktail Happy Hour. Und wie sollte es anders sein – für das richtige „Sex and the City“-Feeling gab es gleich einen leckeren Cosmopolitan. Tja, und da die New Yorker offensichtlich sehr gesellig sind, saß ich keine 5 Minuten alleine an der Bar (die Freundin, mit der ich gereist bin, ist erst etwas später gelandet) und bekam schon mal wertvolle Tipps, wo wir unbedingt hingehen sollten. Einer dieser Tipps (der mir vorab auch schon aus Deutschland empfohlen wurde), war das Rudy’s. Eine gemütliche, aber stimmungsvolle Kneipe mit kleinem Hinterhof. Mit einem großen Schwein vor der Tür. Könnten wir als gar nicht verfehlen.
Ja, wir haben das Rudy’s in unserer Zeit in NYC sehr lieb gewonnen und waren das ein oder andere Mal dort. Und der Clou – zu jedem Getränk gibt es gratis Hotdogs. So viele man möchte! Das steht nirgendwo geschrieben o.ä., man muss einfach fragen.
Am nächsten Morgen haben wir erst einmal ein gemütliches Diner auf der 9th Ave angesteuert, um lecker zu frühstücken. Süß und herzhaft sollte es sein, also gab’s bei uns fluffige Pancakes mit Butter und Sirup und ein Omelette mit Avocado, Tomate und Pilzen, dazu Bratkartoffeln. Und selbstverständlich wird einem ständig Kaffee nachgeschenkt – ich liebe sowas! 🙂
Nach einem kurzem Abstecher zum Times Square und den ersten Einkäufen, machten wir uns auf den Weg in Richtung Chinatown. Dass man in Chinatown angekommen ist, merkt man natürlich recht schnell… denn schon an der Subway Station kommen einem zu 90% Asiaten entgegen :). In Chinatown wollten wir uns eine Pediküre gönnen und waren etwas länger als gedacht auf der Suche nach einem kleinen Salon. Zudem hat Chinatown ein interessantes System, was die vielen, kleinen Geschäfte angeht. Diese häufen sich nämlich je nach Art in einer Straße. Beispielsweise liefen wir eine Straße entlang, in der es NUR Lampen und Beleuchtungen zu kaufen gab. Ein paar Gassen weiter fanden sich dann etwa 10 Friseursalons direkt nebeneinander, aber die Straße für Mani- und Pediküre konnten wir einfach nicht finden 😀 Irgendwann hatten wir es dann geschafft und uns eine kleine Entspannung auch wirklich verdient. Die Pediküre hat etwa 17$ gekostet, dazu kommen noch Steuern und Trinkgeld (insgesamt dann etwa 24$).
Am nächsten Tag ging es dann an die südliche Spitze von Manhattan – zum Financial District. Wir frühstückten leckere Bagels (mit Frischkäse und Rührei bzw. Pastrami) und spazierten durch die riesigen Wolkenkratzer bis zum 9/11-Memorial. Dort, wo früher die Twin Towers standen, wurden Wasserfälle errichtet. Auf den großen Kupferplatten sind unzählige Namen der Opfer eingraviert. Der neu errichtete Freedom Tower bzw. jetzt das „One World Trade Center“ ist mit 541,3 m das höchste Gebäude der USA und das vierthöchste Gebäude der Welt.
Wir schlenderten weiter bis zur weltbekannten Wall Street, die wir entlang liefen, bis wir den Hudson erreichten. Auf dem Weg gönnten wir uns noch leckere Haselnuss-Macarons – ein Hochgenuss für alle, die’s süß mögen!
Angekommen am Hudson, liefen wir über die fast 2 km lange Brooklyn Bridge und bestaunten von da aus – mit einer eisgekühlten Kokosnuss 🙂 – die Skyline Manhattans! Ein kleiner Spaziergang durch Brooklyn führte uns durch kleine Gässchen und süßen Geschäften.
Am Abend wollten wir nochmal ein bisschen Action und besuchten das „Times Scare“, eine Art „haunted house“, durch das man zu Fuß hindurch läuft. Am Abend zuvor wurden wir nämlich vor dem „Times Scare“ von einem Frankenstein o.ä. angesprochen, der uns vergünstigte Tickets gab und uns erklärte, dass es keine typische „Geisterbahn“ mit elektrischen Figuren sei, sondern nur reale Personen als Schauspieler durch die Gänge laufen und einem möglichst viel Angst machen wollten.
Von draußen konnte man auf einer Überwachungskamera ein paar Ausschnitte beobachten und was wir sahen, sah vielversprechend aus. Das Durchgehen dauert in etwa 20 Minuten, wir waren letztendlich zu viert – zwei kolumbianische Mädels, die sich regelrecht an uns geklammert haben, sind mit uns durch die düsteren Gänge gelaufen. Für diejenigen, die sich gerne erschrecken lassen, lohnt es sich!! Wir haben uns mehr als nur einmal erschrocken und die Kulissen und Schauspieler waren großartig! Direkt nebenan gibt es noch die „Times Scare Bar“, in der wir auf unseren Schock (zugegebenermaßen waren es mehrere!) noch einen Drink genossen!
Unseren vierten Tag begannen wir mit einem leckeren Cupcake in unserer Nachbarschaft in Hell’s Kitchen. In einem süßen Café gab es eine riesige Auswahl, wir entschieden uns für einen Red Velvet Cupcape und einen Vanilla Cupcake mit rosa Frosting. Direkt nach dem süßen Frühstück erreichten wir „The Beast“ – ein Speedboat, das mit hoher Geschwindigkeit und lauter Musik über den Hudson rast (im Gegensatz zur Fähre, die zwar umsonst zur Freiheitsstatue fährt, aber dafür auch langweilig ist 😉 ). Die Fahrt dauert 30 Minuten, kostet ca. 30$ und es gibt einen Fotostop vor Miss Liberty und ein paar rasante Manöver mit Blick auf Manhattans wunderbare Skyline!
Zu Fuß liefen wir dann fast 20 Blocks rauf bis zum Central Park. Man unterschätzt immer ein wenig die Entfernungen, aber wir haben schon ungefähr eine Stunde gebraucht. Schnell noch einen Bagel & Iced Coffee to go und ein bisschen erholen in New York’s grüner Lunge. Wahnsinn, dass man von dem Lärm und dem Trubel im Park überhaupt nichts spürt. Stundenlang sind wir durch den Park gelaufen, vorbei an Seen, an einem Schloss, an Wiesen, auf denen Baseball gespielt wurde, am Zoo und natürlich an der Alice in Wonderland Statue.
Zum Abendessen ging es für uns zur Lower East Side, wo wir unbedingt in „The Meatball Shop“ essen wollten. Dort gibt es – wie der Name schon sagt – Fleischbällchen in allen Variationen (aber auch für Vegetarier ist gesorgt!!). Auf einer Karte kreuzt man an, welche Fleischsorte man möchte, welche Soße und welche Beilagen man wählt. Günstig und sehr lecker!! Entschuldigt bitte die schlechte Qualität der Fotos, aber ich konnte dort nicht mit Blitz fotografieren!
Ein paar Straßen weiter dann das „Beauty & Essex“, ein Geheimtipp, den ich von einer Freundin bekommen hab. Schaut man sich das Beauty & Essex von außen an, würde man sicher nicht vermuten, was sich dahinter verbirgt. Denn von außen ist es „nur“ ein Antiquitätenladen. Weiß man aber vom „Geheimnis“ des Ladens, geht man einfach in den Shop an dem Verkäufer vorbei und öffnet die Hintertür. Dort eröffnen sich dann ein unfassbar schickes Restaurant bzw. eine wundervolle Bar!
Das Klientel ist schick, ich würde schon sagen „snobby“, aber einfach nur faszinierend. Auf den Damentoiletten gibt es eine Sektbar und Ledersofas zum Entspannen. Wir genehmigten uns einen Cocktail dort (für 17$ !!) und beobachteten ein wenig die schicken Besucher. Es ist definitiv einen Besuch wert, aber für uns zu teuer, um dort den ganzen Abend zu verweilen… 😉
Am Freitag starteten wir wieder mit einem leckeren Diner Frühstück (Buttermilch-Blaubeer-Pancakes mit Erdbeeren und Rührei mit Bacon auf Baguette und Kartoffeln dazu), bevor wir uns den High Line Park ansahen. Ein Park auf stillgelegten Bahnschienen einer Hochbahnstraße im Westen Manhattans, mit hübschen Sitzmöglichkeiten und kleineren Liegeflächen. Ein kleiner Stadtspaziergang führte uns danach vorbei am Madison Square Garden zu Macy’s – dem größten Kaufhaus der Welt! Ein Paradies für Shopaholics! 🙂
Abendessen gab es für uns bei „Bubba Gump’s“ am Times Square. Ein Paradies für Shrimp’s Liebhaber und natürlich für „Forrest Gump“-Fans. Nach etwa 40 Minuten Wartezeit wurde uns dann endlich ein Tisch zugeteilt. Auf den Tischen stehen Schilder mit „Run Forrest Run“ und „Stop Forrest Stop“. Hat man das „Run“-Schild stehen, laufen die Servicekräfte am Tisch vorbei und gehen davon aus, dass alles in Ordnung ist. Beim „Stop“-Schild hält der nächste Kellner an und kümmert sich um die Bestellung o.ä.
Für uns gab es einen Shrimps-Salat und in Kokos panierte Shrimps – sehr lecker!!
Unser Highlight des Urlaubs – wir sahen Disney’s Aladdin am Broadway und waren mehr als begeistert!!! Wir haben zwar an der Ticket Lotterie teilgenommen, die 2,5 Stunden vor jeder Aufführung stattfindet und man dadurch die Gelegenheit bekommt, Tickets für 30$ pro Stück zu kaufen, aber wir hatten leider kein Glück (trotz Reiben an der Wunderlampe…). Also mussten doch Tickets zum „Normalpreis“ her, da das Musical für die Woche schon fast komplett ausgebucht war. Es lohnt sich!!! Ein tolles Bühnenbild und ein wunderbares Ensemble! Ich bin ein großer Fan vom Dschini (James Monroe Iglehart) – es war einfach bezaubernd!
An einem etwas regnerischeren Tag beschlossen wir, den Bus nach New Jersey (Retour ca. 13$, ca. 40 Minuten Fahrt) zu nehmen, um das Jersey Gardens Outlet Center zu besuchen. Dort bekommt ihr Designermode günstig, aber auch andere Geschäfte wie z.B. Forever 21 oder Victoria’s Secret haben viele Sachen sehr, sehr günstig im Angebot.
Leider war der Tag nicht unbedingt optimal, um in den 67. Stock des Rockefeller Center’s zu fahren, aber wir haben vorab keinen anderen Termin bekommen, weswegen wir auf den etwas regnerischen Samstag ausweichen mussten. Trotzdem war die Aussicht atemberaubend!
Den Abend ließen wir mit einer sehr schicken Rooftop Party im „Le Bain“ im Meatpacker’s District ausklingen. Der Club war super schick, hatte einen Pool und eine Dachterrasse mit umwerfendem Blick auf die Stadt.
Am Sonntag sind wir zunächst nach Harlem gefahren, um einen Gospelgottesdienst zu besuchen. Absolut empfehlenswert! Der Gottesdienst war mitreißend und die Musik bzw. der Gesang einfach nur schön! Danach ließen wir uns es noch einmal so richtig gut gehen und genossen einen Brunch im 230 Fifth. Auf der Dachterrasse mit Blick auf das Empire State Building, einem leckeren Cocktail und einem wunderbaren Buffet, kam nochmal ein bisschen „Sex and the City“-Feeling auf.
Unseren letzten Abend ließen wir im Rudy’s ausklingen und unser letztes Frühstück waren Eggs Benedict (pochierte Eier auf Schinken und einem Toastbrötchen mit Sauce Hollondaise und einem Porridge mit Banane) bevor es dann wieder Richtung JFK Flughafen ging.
Nach insgesamt 9 Stunden Flug, 3 Filmen und einem Zwischenstopp in Amsterdam, war ich dann wieder zurück in Köln…. und vermisse New York jetzt schon!
Wow klasse Bilder und Eindrücke. Da glaubt man mit dabei gewesen zu sein 😉
NY ist eine Nummer für sich selbst.
LG Tanja
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Oh ja, man muss es einfach mal gesehen haben. Das war auch hoffentlich nicht der letzte Besuch 😉
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Liest sich super! 🙂
Ich fliege Anfang Oktober für eine Woche hin und ein paar der Dinge, von denen du hier erzählst, stehen auch auf meiner Liste 🙂 Nice, darüber schon mal ein paar persönliche Eindrücke zu lesen 🙂
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Das freut mich 🙂 Sehr cool, dann wünsche ich dir auf jeden Fall ganz viel Spaß, genieß es! Ich könnte auch schon wieder losfliegen…. 🙂
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